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Es werden Posts vom September, 2008 angezeigt.

HarmoS ist nicht gefährlich!

Harmos ist für viele Eltern ein Wort der Verunsicherung geworden. Weshalb? Es wird in Verbindung gebracht mit zu früher „Einschulung“ und Verlust der Kindheit. Harmos beinhaltet mehr als den Zeitpunkt des Kindergartenstarts, aber ich nehme aus Platzgründen nur zum umstrittensten Punkt Stellung. Eigentlich ändert sich für die meisten Kinder im Kanton Bern nicht viel: Schon heute besuchen mehr als zwei Drittel der Kinder freiwillig zwei Jahre den Kindergarten. In der Regel sind sie etwa fünfjährig, wenn sie beginnen. Harmos verschiebt das Stichdatum für den Start um drei Monate nach vorne, so dass beispielsweise unser Sohn, der anfangs Jahr vierjährig wird, mit 4 ½ Jahren in den Kindergarten gehen würde. Nach bestehendem Modell könnte er im genau gleichen Alter in den Kindergarten gehen, falls wir wünschen, dass er zwei Jahre geht. Finden wir, dass es zu früh für ihn ist, geht er ein Jahr später. Was ändert sich daran nach Harmos? Nichts. Der Eintritt in den Kindergarten wird auch mit

Fehlerhaft führen

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Mose war ein Mörder, König David ein Ehebrecher und Petrus ein Lügner. Hätte es die Boulevard-Medien schon damals gegeben, wären diese drei biblischen Führerfiguren kaum so einflussreich und erfolgreich gewesen. Ein Bundesrat vertraut einem Mitarbeiter zu lange, entscheidet sich falsch, informiert irreführend und sofort wird von politischen Gegnern und den Medien sein Kopf gefordert. Welche Fehler kann man sich als Führungspersönlichkeit erlauben? Welchen Verantwortungspersonen schenken wir unser Vertrauen nach Fehlern wieder? Gelegenheit, über unseren Umgang mit Führung und Fehlern nachzudenken! Bill Clinton, Elisabeth Kopp oder Samuel Schmid, ihnen allen sind Fehler passiert. Ich rufe in Erinnerung, dass wir als einzelne Menschen auch Verantwortung dafür tragen, wie wir mit unseren Leitern und unserer Obrigkeit umgehen. Vor langer Zeit hat der Apostel Paulus seinem jungen Mitarbeiter Titus geschrieben: „ Erinnere sie daran, dass sie der Gewalt der Obrigkeit untertan und gehorsam se

Animismus

Was haben das Freilichtmuseum Ballenberg und ein peruanisches Dschungeldorf gemeinsam? Seit unserem Pfarrer-Ausflug in die Miniatur-Schweiz im Berner Oberland weiss ich es. Hier wie dort fand ich Zeugen eines lebhaften Aberglaubens. Während in den alten Häusern - katholischer wie auch reformierter Herkunft - auf dem Ballenberg Äste, Rosshaare und Messer die bösen Geister fernhalten sollten, waren es beim peruanischen Jäger Schutzrituale mit Wurzeln, die ihn vor dem Schlangenbiss bewahren sollten. Animismus herrschte beidseits des Atlantiks; und heute? Wie steht es eigentlich um den Glauben an magische Rituale in unserer Zeit und Kultur? Es wird schnell klar: Ob Ogis Edelsteine im Hosensack, Frau Meiers Glücksbringer um den Hals oder des Olympia-Sportlers Ritual vor dem Start, die Schweiz ist nach wie vor fasziniert von animistischen Handlungen. Aber wie ist das unter gläubigen Christen? Sind wir völlig jenseits von Freitag, dem 13. und der schwarzen Katze? Wer in Jesus Christus seinen