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Mein Grabstein

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Nach gut sieben Jahren schreibe ich meine letzte Kolumne für das Sonntagsblatt. Was ist geblieben? Was hat es bewirkt? Eine spannende Frage, die ich aber nicht selber beantworten kann. Natürlich habe ich auch Rückmeldungen erhalten. Die grosse Mehrheit war sogar positiv und viele drückten aus, dass ihnen Beiträge eine Ermutigung, ein Gedankenanstoss oder eine Vertiefung waren. Wenn Sie mir ein Feedback nach all diesen Jahren schreiben möchten, freue ich mich natürlich. Was war mein Ziel mit den über 70 Beiträgen? Was war meine innerste Überzeugung, die ich teilen wollte? Wenn mich jemand nach der tiefsten Überzeugung oder schlicht nach dem Wichtigsten im Leben fragt, dann denke ich oftmals an meine Beerdigung. Ich überlege dann, was wird bei meiner Grabrede gesagt? Was wird auf meinem Grabstein stehen? Wofür möchte ich in Erinnerung bleiben? Ich möchte gerne als jemand in Erinnerung bleiben, der Jesus Christus als einen vertrauten Freund sieht. Und ich möchte Menschen ermutige

«Unser Glaube ist der Sieg»

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Die Welt überwinden Eigentlich ist Marc Jost ein Optimist, der viele Chancen sieht, positiv mitzugestalten. Doch das Leid auf der Welt macht den Politiker, Theologen und SEA-Generalsekretär auch mal nachdenklich. Umso mehr ist er dankbar für die Zusage, dass hier nicht Endstation ist, wie er in seiner Kolumne im «Berner Oberländer» schreibt. Nach wie vor gibt es in Deutschland eine christliche Gemeinschaft, die für jede Woche einen besonderen Bibelvers auswählt. Für die kommende Woche lautet er: «Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.» Der Vers stammt aus dem 1. Brief von Johannes, Kapitel 5, Vers 4 . «Ja», denke ich, «das haben wir wirklich nötig – die Überzeugung, dass die Wirklichkeit, in der wir leben nicht das Letzte ist.» Viel Leid und Not begegnet uns nah und fern tagtäglich. Manchmal muss ich mich richtig gehend schützen, vor all den abscheulichen Ereignissen, die täglich rund um den Globus geschehen. «Schönfärber gehen mir auf die Nerven» Eigentlich bin ic

Religion als Privatsache ist gefährlich

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Was haben Einkommen, Glaube und Gewicht gemeinsam? Richtig, es gilt als Tabu oder Privatsache des Schweizers. Und wir fragen nicht danach. Aber zumindest die ersten beiden Stichworte interessieren die Medien jeweils brennend, wenn es nach Brisanz, Irritation oder Skandal riecht. Ich werde selten nach meinem Einkommen befragt, aber horrende Managerlöhne interessieren und werden – zu Recht – kritisiert. Wie schwer ich bin, will ausser meinem Arzt und meiner Frau niemand wissen. Auf meinen Glauben werde ich im persönlichen Gespräch kaum direkt angesprochen, wenn Medien jedoch über mich als Person berichten, ist gerade das Religiöse brisant, weil es nicht ganz gewöhnlich ist. Und in einer Zeit, in der es eigentlich fast keine Tabus mehr in den Medien gibt und schamlos über Intimes berichtet wird, steht das verbreitete Verständnis – Religion sei Privatsache – doch etwas schräg in der Landschaft. Muss der persönliche Glaube ganz privat sein oder wäre es besser, wenn wir viel mehr darü

Als Christ zwischen den Politblöcken

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Zu den Regierungsratswahlen treten der 40-jährige EVP-Mann Marc Jost und die Grünliberale Barbara Mühlheim als Zweierticket an. Jost positioniert sich als gläubiger Christ, aber nicht als Moralapostel. Blick auf Thun und das Oberland mit dem Niesen: Der Zusammenhalt von Stadt und Land ist Marc Jost (EVP) ein besonderes Anliegen.  Bild: Valérie Chételat Von  Markus Dütschler Marc Jost weiss, wie Wahlkampf geht. 2010 weibelte der EVP-Mann im Elektroauto erstmals für seine Regierungsratskandidatur. 2011 kämpfte er um Simonetta Sommarugas frei werdenden Ständeratssitz. Jetzt kandidiert der 40-jährige Jost erneut für den Regierungsrat. Diesmal bildet er mit der Grünliberalen Barbara Mühlheim ein Zweierticket der Mitte. Er schätze sie seit der gemeinsamen Arbeit in der Justizkommission, sagt Jost, der seit 2006 im Grossrat politisiert. Er stammt aus Spiez und wohnt mit seiner Frau und den vier Kindern in Thun. Er sei eher im Oberland bekannt, sagt Jost, Mühlheim stehe der urbane

Wahlkämpfer mit biblischer Geduld

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  Replik: «Starker Kommunikator und Vermittler für einen starken Kanton Bern» «Einen langen Atem, ja, das habe ich. Ich setze mich gerne und mit Überzeugung für etwas ein, von dem ich weiss, dass es erst übermorgen zum Ziel kommen wird. Oft ist es jedoch so, dass diese Ergebnisse dann umso nachhaltiger sind.  Gar so harmoniebedürftig, wie das oben tönt, bin ich dann doch wieder nicht. Gerade als Vermittler muss man die beiden Pole am runden Tisch schon mal herausfordern oder gar provozieren. Nur so kommen oft die wahren Beweggründe zum Vorschein. Und das ist manchmal ein Teil der Lösung: dass ehrlich und authentisch gesagt wird, was man befürchtet oder was man anstrebt.  Ein Aspekt meiner Kandidatur geriet beim Porträt unters Eis. Bisher ist nicht die ganze bernische Bevölkerung in der Regierung vertreten. Durch meinen Einsitz in der Exekutive wäre neu auch die politische Mitte vertreten, welcher immerhin etwa ein Fünftel der Bevölkerung nahe steht. Damit wären die Berneri